Heilige Hochzeit

Vortrag, Retreat, Sprechstabrunden

Heilige Hochzeit - ein antikes Mysterienspiel unter der Obhut der Großen Göttin

In meiner diesjährigen dreiteiligen Seminarreihe geht es um Heilige Geschichten aus weiblicher Sicht. Heilige Geschichten werden in der Regel aus männlicher Sicht erzählt, ein männlicher Gott steht an der Spitze. Doch da diese Geschichten von Menschen erzählt werden, spiegeln sie immer das jeweils zeitaktuelle Weltbild.


Was ist die Heilige Hochzeit?

In unserer menschlichen Frühgeschichte gab es die Zeremonie der Heiligen Hochzeit (griech.: Hierós Gamós). Das Mysterienspiel der Heiligen Hochzeit setzt die Verbundenheit zwischen der kosmischen und der irdischen Welt in Szene. Die Heilige Hochzeit war eine Form des Gebetes für das Wohl des ganzen Volkes, das unter der Obhut der Frauen stattfand.

Was hat ein antikes Mysterienspiel mit meinem heutigen Leben zu tun?

In jeder Gemeinschaft geht es um die Harmonisierung der Gegensätze. Wie unsere Vorfahren damit umgegangen sind, können wir erahnen, wenn wir in unsere Ahnengeschichte blicken. Sie hat in unserem eigenen Innenraum Spuren hinterlassen, die uns geheimnisvoll und seltsam vertraut vorkommen. Folgen wir ihnen, so stellen wir fest: Unsere Wurzeln gründen im Frieden.


Ablauf

  • Impulsvortrag von Birgit Weidmann zum Thema
  • Retreat: In dieser Besinnungsübung prüft jede*r für sich die eigene Verbundenheit.
  • Sprechstabrunden: Austausch über das Erfahrene und Erlebte in der Gruppe

Kinderbegleitung während der Seminarzeit auf Anfrage möglich.


Hintergrundwissen

In Märchen und Mythen erscheint die Heilige Hochzeit bis heute als Höhepunkt eines langen, oft entbehrungsreichen Mysterienweges. Die Grenzen zwischen der mystischen und der irdischen Welt verschwimmen. Die Schleier der Wahrnehmung lüften sich. 

Die Heilige Hochzeit wurde vermutlich aus der Not geboren. Aggressiv einwandernde Volksgruppen drängten den ortsansässigen Menschen eine fremde Götterwelt auf. Um diese zu integrieren entwickelten die ortsansässigen Priesterinnen und Priester der Großen Göttin eine Zeremonie, in der die große universelle Liebe - hier zwischen Göttin und Gott - ihren Ausdruck fand. Mit der Heiligen Hochzeit feierten die damaligen Menschen die Vereinigung der Pole.

Was im Makrokosmos der Natur geschieht wird gleichzeitig im Mikrokosmos der Menschenwelt in Szene gesetzt.“, schreibt Heide Göttner Abendroth über die alten Mysterienspiele
Zitat: Heide Göttner-Abendroth, Die Göttin und ihr Heros, 2011, S. 46


Videos zu meiner Arbeit:


Bekennen wir uns zu unseren Wurzeln und lieben wir sie

Liebe und Erdverbundenheit zu leben bedeutet Verantwortung zu übernehmen. Das ist der Schlüssel zu einem Leben in Harmonie und Einklang. Indigene Kulturen leben so.

Wie andere Indigene, lebten auch unsere Vorfahren in einer Stammeskultur. Lange vor den Römern wanderten unsere Ahnen in unsere heutige Heimat ein. Die römischen Invasoren nannten sie Germania. Die Germaninnen und Germanen nannten sich und ihr Land selbst niemals so.

Ger(ðr)-Mani-a könnte übersetzt werden mit Garten des Mondes. (Gerðr war eine Göttin, für ihren Eibenhain bekannt, Mani war im Germanischen der Mond). Diese Deutung beinhaltet ein magisches Bild unserer indigenen Herkunft: Germania war ein paradiesischer Mondgarten, in dem zwischen Gerðr und ihrem Geliebten Mani die Heilige Hochzeit stattfand.

In diesem magischen Moment spüren wir unsere Wurzeln. Sie wurzeln im Mutterboden. Seine Kultur ist voller Leben, heilsam und liebevoll. 

Im Retreat wenden wir uns an unsere Lehrmeisterinnen Mutter Erde und Mutter Kosmos sowie an unsere Ahnen-UrUrUrGroß(en)Mütter. Sie waren zig Jahrtausende die Weisheitslehrenden unserer Vorfahren und sind es heute noch in indigenen und matriarchalen Kulturen. Einer ihrer Namen war Gerðr. Ein anderer Nerthus (lat.), besser: Nehalennia. Ein anderer Cisa. Andere waren Diana, Isis, Holle, Freya, Artemis. Viele weitere aus vielen Ländern kennen wir. Die Große Mutter ist uralt. Sie wollen wir zu Rate ziehen. Auf ihren Rat wollen wir hören.


Diese Veranstaltung wird gefördert vom Land Rheinland-Pfalz. Hier der Ausschreibungstext:

Anliegen und Ziel

In der diesjährigen dreiteiligen Seminarreihe geht es um heilige Geschichten aus weiblicher Sicht. Heilige Geschichten werden in der Regel aus männlicher Sicht erzählt, ein männlicher Gott steht an der Spitze. Doch da diese Geschichten von Menschen erzählt werden, spiegeln sie immer das jeweils zeitaktuelle Weltbild.

An Hand von Schwerpunktthemen - hier: Heilige Hochzeit - untersuchen wir die verborgenen Geschlechterhierarchien, sensibilisieren für die darin enthaltenen Geschlechterrollen und prüfen das eigene Verhalten in Bezug auf das andere Geschlecht.

So war die heilige Hochzeit seinerzeit eine Form des Gebetes für das Wohl des ganzen Volkes, das unter der Obhut der Frauen stattfand.

Im Retreat = Besinnungsübung prüft jede*r für sich, inwieweit die eigene Geschlechterrolle mit der Geschichte zusammen passt.

Daran anschließend findet ein offener Austausch statt.

Dieses Seminar richtet sich an Männer und Frauen.

Veranstaltungsdetails
Mitwirkende
- Künstler*innen / Dozent*innen -
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