Entwicklung der Frauendarstellungen im Verlauf der Urgeschichte

Ein Wohnzimmer-Seminar

Wir begeben uns auf eine Reise zur Großen Göttin unserer Ahnen.

Bildreicher Vortrag von Martina Sensburg (Archäologin); Waldgang; Sprechstabrunde

Die hohe Bedeutung der Frau im Mythenkern zeigt sich ganz real in archäologischen Funden:
Wir begeben uns auf eine Reise zur Großen Göttin unserer Ahnen.

Nach einem einleitenden Impulsvortrag über die Rolle der Frau im matriarchalen Mythenkern, in Märchen und religiösen Darstellungen (Birgit Weidmann), vermittelt uns die Archäologin Dr. Martina Sensburg in einer etwa 2-stündigen bildreichen Präsentation an Hand zahlreicher archäologischer Funde die Entwicklung der Frauendarstellung im Verlauf unserer Ur- und Frühgeschichte.

Ablauf

  • 14 Uhr - Ankunft, Begrüßungsrunde,
  • Danach: Impulsvortrag von Birgit Weidmann: Die Große Göttin im matriarchalen Mythenkern
  • ca. 14: 30 - Bildreicher Vortrag von Dr. Martina Sensburg, Archäologin
    Teil 1: Entwicklung der Frauendarstellungen in der Urzeit
  • ca. 15:30 - Waldgang: Jede*r sucht sich ein Kraftobjekt in der Natur
  • ca. 16:00 - Teil 2 des Vortrages von Dr. Martina Sensburg, Archäologin
    Teil 2: Entwicklung der Frauendarstellungen in der Kupferzeit (Malta etc.)
  • 18:00 - Sprechstabrunde mit abschließendem Ritual- und Heilkreis.
  • AUSKLANG mit BUFFET - Jede*r Teilnehmer*in trägt bitte etwas zum Buffet bei

Organisatorisches

Das Seminar findet in entspannter Wohnzimmer-Athmosphäre statt, angelehnt an die Salonkultur des 18. und 19. Jahrhunderts.

  • Veranstaltungsort ist die Neuwagenmühle.
  • Für den Waldgang bitte festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung mitbringen.
  • Für das Abendbuffet bitte etwas zu Essen mitbringen.

Anliegen und Ziel

Die Präsentation von Dr. Martina Sensburg setzt sich mit der Entwicklung der bildlichen Darstellungsweise der Frau in der urgeschichtlichen Malerei und Skulpturenkunst auseinander. Frühmoderne und heutige immer (noch) gern und selbstverständlich angewandte Rollenklischees oder Interpretationen sowohl in die eine – als auch in die andere Richtung – stehen dabei weniger im Vordergrund, als vielmehr eine Spurensuche in den jeweiligen Kontext, in den diese Frauenbilder einzuordnen sind.

Es scheint im Laufe der fast 35 000 Jahre vom ersten Erscheinen der Frauenbildnisse in der Altsteinzeit bis zur vorrömischen Eisenzeit mehrere entscheidende Zäsuren bzw. stufenweise Veränderungen in der Darstellungsweise des Weiblichen gegeben zu haben. Darunter einige, die in der Moderne z.T. aus Unwissenheit oder Missverständnissen heraus gezielt herausgegriffen und (allzuoft ideologisch) umgedeutet wurden.

Anhand zahlreicher interessanter und tiefergehender Hintergrundinformationen und einer unvoreingenommenen Einordnung der verschiedenen Phänomene in der Darstellungsgeschichte des Weiblichen in der Urgeschichte geht der Vortrag der möglichen sozialen und gesellschaftlichen sowie auch der denkbaren metaphysischen Bedeutung dieser Veränderungen nach und möchte eine angeregte Diskussion hierüber anstoßen. 


Unser Bild der menschlichen Urgeschichte war über lange Zeit patriarchal einseitig geprägt: Männer sind wilde, kämpferische Jäger, Frauen sind Sammlerinnen und für die Fruchtbarkeit zuständig. Demzufolge wurden Funde und Malereien als Kriegs- und Jagdwaffen gedeutet und weniger als friedliche Werkzeuge oder sakrale Gegenstände. (Ein berühmtes Beispiel dafür ist die Doppelaxt.) Unsere Rollenklischees wurden auf die Funde aus der Steinzeit projiziert und Urgeschichte durch ebendiese Brille geschrieben.

Neueste Forschungen sprechen mittlerweile eine andere Sprache: Die zahlreichen steinzeitlichen Funde von Frauenfigurinen, -ritzungen und -zeichnungen und das Fehlen von Kriegsspuren erlauben Rückschluss auf eine friedliche, möglicherweise Frauen- oder Göttinnen-zentrierte und egalitär strukturierte, Menschengemeinschaft. Das lange Zeit als bewiesen geltende geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in der Steinzeit wird hinterfragt.

Ziel des Seminars ist, mehr über die Entwicklung der Frauendarstellungen im Verlauf unserer Ur- und Frühgeschichte zu erfahren und zu prüfen, ob die Frau im (matriarchalen) Mythenkern als (häufig dreigestaltige) Große Göttin mit den steinzeitlichen Artefakten vereinbar ist.


Veranstaltungsdetails
  • 29.10.2022 14:00 - 20:00
  • Ort: Neuwagenmühle
  • Eintritt: 15 € Spende/Selbsteinschätzung; gef. Land RLP
  • Anmeldung nicht erforderlich
Mitwirkende
- Künstler*innen / Dozent*innen -
weitere Informationen
- Dateien zum herunterladen -